Hallo ihr Lieben,

ja, es wird mal wieder Zeit für einen emotionalen Erklärungspost.
Seit Wochen passiert auf dem Blog nur noch das, was nötig ist. Buchrezensionen, Filme, etc. Vielleicht mal ein Rezept, wenn ich gerade mental an einem guten Ort bin. Aber leider ist das zur Zeit extrem selten.
Und noch fehlen mir dafür die richtigen Worte. Also entschuldigt, wenn das nun alles total wirr klingt, aber vielleicht sortiert sich mein Gehirn wieder, wenn ich es aufgeschrieben habe.

Wenn das Gehirn mental einfach nicht mehr kann

Mein Gehirn fühlt sich an wie Watte. Zuckerwatte vielleicht sogar. Oder Wolken. Es schwebt vor sich hin. Egal um welche Tageszeit. Es ist hin und her gerissen zwischen “Pflichtbewusstsein” und “Mama sein” und “Einfach nur aufgeben”. Es ist nun schon über ein Jahr in dem wir uns mit diesem Mist auseinandersetzen müssen und langsam weiß ich nicht mehr weiter.

Es ist alles nur noch nervig. Eva braucht Hilfe bei allem. Vom Laufen bis Essen schneiden bis Rollstuhl schieben bis Medikamente zu bestimmten Uhrzeiten einnehmen. Dazu braucht sie mich und Mark als Lehrer, weil uns nur 2 Stunden die Woche mit einer echten Lehrerin zugesagt wurden. Dazu haben wir den normalen Haushalt, das normale Erwachsensein, wo man Telefonate erledigen muss, Rechnungen zahlen, diskutieren und was weiß ich nicht noch alles.
Auszeiten gibt es selten. Wir sind zu Zweit und jeder hat seine Aufgaben. Mark steht teilweise um 4 oder 5 Uhr morgens auf, je nachdem ob Eva gut schlafen kann oder nicht und dafür erledige ich alles, was Eva über den Tag braucht. Ab und an darf Mark mal ins Kino. Aber Freunde? Auszeit? Wirklich mal abschalten? Das gibt es nicht.
Selbst wenn beide vor Ort sind, fordert Eva beide von uns. Der Eine ist eher lustig und bringt sie zum lachen, der Andere hat mehr Geduld und kann deswegen länger spielen. Das ist auch okay so.

Aber was ist mit dem Haushalt?

Ich mache den Haushalt fast komplett alleine. Wischen, Wäsche, Küche sauber machen (Mark kocht ja meistens für uns – Er kann das echt besser als ich!), Müll an die Straße stellen etc. Das ist  meine Sache. Ich muss daran denken, es machen und dafür sorgen, das es passiert. Genau wie bei Telefonaten. Da Mark aus Amerika kommt, lastet so was bei mir. Und ich hasse Telefonate!!! Ich mag es nicht. Jeden Monat hab ich mehrere davon. Mental stört mich das total, was wohl zum Zuckerwatte-Zustand geführt hat.

Der Zuckerwatte-Zustand

Das ist der Zustand, in dem das Gehirn einfach nicht mehr will. Es fühlt sich weich und fluffig an. Es macht keinen Sinn. Es führt dazu, das man einfach gar nichts machen will. Einkaufen? Oh Gott nein! Da muss ich mich bewegen.
Derzeit bin ich an dem Punkt wo ich, und hier bin ich ehrlich und stelle mich auf die schlimmsten Kommentare ein, nur noch SCHLAFEN will! Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal so richtig geschlafen habe. Mehr als zwei Stunden am Stück.
Ich würde auch gerne mal wieder ohne schlechtes Gewissen unter Leute gehen. Was anders sehen. Alleine, ohne Kind. Ich weiß, dass ich das nicht wollen sollte. Sie braucht mich. Sie ist mein Kind, mein absolutes Mama-Kind und ohne Mama ist ihre Welt nicht ok. Aber ich bin ein Mensch. Und als Mensch weiß ich nicht mal mehr, was Leben heißt. Denn ich lebe einfach nicht mehr. Ich bin einfach nur da. Ich existiere. Ich helfe meinem Kind. Und ich kann nicht mehr.