Amerika, Gegenwart. Timothy Blake ist ein genialer Profiler und steht als inoffizieller FBI-Mitarbeiter auf keiner Gehaltsliste. Er hat nämlich ein geheimes Laster und wird nicht mit Geld entlohnt, sondern mit etwas, das seine dunklen Triebe befriedigt. Als Blake mit seiner neuen Partnerin Special Agent Reese Thistle eine heikle Geldübergabe einfädelt, geht die Sache schief: In einem gestohlenen Wagen finden sie eine Schaufensterpuppe mit einer menschlichen Niere darin. Blake, der sein finsteres Geheimnis sorgsam hüten muss, gerät unter Verdacht …

Blake – Sherlock meets Dexter

Hach ja. Was soll ich sagen? Wer Sherlock und Dexter verbindet, kriegt mich damit definitiv gelockt. Ich habe Dexter als Serie geliebt und Sherlock Holmes ist einer der Klassiker, die ich immer und immer wieder lesen werde. Natürlich war die TV Serie mit Cumberbatch auch einfach nur genial. Dementsprechend waren die Erwartungen doch hoch, als ich dieses Buch gesehen habe. Der Klappentext war ansprechend, das Cover finde ich super und passend für einen Thriller.

Aber irgendwie hört das Lob da auch schon auf. Auf 444 Seiten setzen wir uns mit Timothy Blake, dem FBI, einem verschwundenen Jungen und Blakes Gelüsten auseinander. Dass Blake Gelüste der nicht so feinen Art hat, sollte jedem klar sein, der Dexter kennt. Aber muss man das auf Seite 60  schon so total banal im Nebensatz erwähnen?

“Mit Sicherheit”, stelle ich klar und nehme einen weiteren Bissen aus Nigel Boyds Oberschenkel.
Zitat – Seite 60

Ja… Mir war natürlich klar, was der Herr da eigentlich isst. Es war mir auch schon viel früher klar, nämlich in Kapitel 2, um was es sich bei der Bezahlung, die ihm der Leiter der FBI Außenstelle versprochen hat, handelt. Aber ich hätte dann doch gerne etwas mehr… Geheimnis drum herum gehabt. Mittig im Buch wäre mir lieber gewesen.

Mehr Kritik

Nicht nur, dass null Spannung in Sachen Blake auf kamen, war auch der Fall an dem er mit dem FBI arbeitet eher… überzogen und unglaubwürdig. Obwohl seine Sherlockähnlichen Ermittlungstaktiken wirklich super sind und für mich auch stimmig waren, konnte ich dem Fall leider nicht viel Gutes abgewinnen.

Alles in allem… Hätte ich noch mehr Kritik. Wie wäre es diesmal mit Stichpunkten?

  • Zu frühe Auflösung der Gelüste Blakes
  • Unglaubwürdige Umsetzung des Kampfs gegen seine inneren Triebe
  • Typische 0815 “dramatische” Thriller-Backstory zu Blake
  • Überzogener Entführungsfall
  • Overdrive-Schreibtechnik zur Lösung des Falls

Ich könnte weiter machen. Selbst als Dexterfan fand ich die Parallelen zu offensichtlich, zu langweilig und den Rest einfach zu unplausibel und nervig. Ich glaube ich habe meinen ersten Flop 2019 gefunden und bin maßlos enttäuscht.