Hallo ihr Lieben,

ich bin, glaube ich, nun offiziell am Ende einer Ära angekommen. Nach über zehn Jahren warten, nach über drei Release-Date Verschiebungen und vielen verloren Nerven, habe ich Kingdom Hearts 3 beendet. Und ich weiß nicht genau, wie ich mich fühlen soll.

Erstens ist die Reihe damit wirklich beendet. Es soll offiziell kein weiteres Spiel dieses Franchises mehr rauskommen. Zweitens habe ich wirklich lange auf diesen Teil gewartet. Und irgendwie bin ich unschlüssig, ob sich das Warten gelohnt hat. Jedenfalls als Fan dieser Spiele. Ich versuche nun irgendwie sachlich alle guten und auch schlechten Sachen in Worte zu fassen und hoffe, es gelingt mir einigermaßen.

Copyright: Square Enix / Disney
Kingdom Hearts 3 – Das Ende einer langen Ära

Seit knapp 15 Jahren kenne ich diese Spiele und habe Teile 1 und 2 mehr als einmal durchgespielt. Ich war also nicht ganz so verwirrt, wie es neue Spieler sein werden, wenn sie dieses Spiel beginnen. Natürlich fehlt einem neuen Spieler die ganze Geschichte der Trilogie. Auch wenn einige Sachen erklärt werden, wird viel ausgelassen. Zum Beispiel, warum Sora mal wieder alles vergessen hat und sich nicht an seine Stärke erinnern kann.  Viele Referenzen gehen ebenfalls verloren, wenn man die anderen Teile nicht kennt. Gott sei Dank muss man die ganzen anderen 3DS und PS4 Ableger nicht kennen, um hier alles zu verstehen. Aber Teil 1 und 2 wären schon wichtig für die Vorkenntnisse.

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Das Spiel beginnt in Olympus, einer Welt die wir schon aus den älteren Teilen des Franchises kennen. Obwohl ich am Anfang wirklich gegrinst habe und mich auch auf Herkules und Phil gefreut habe, war ich ein wenig enttäuscht.  Eine alte Welt zu besuchen, wenn Disney und Pixar so viele neue Filme zu bieten haben, war für mich kein gelungener Anfang. Da habe ich mich dann doch wieder mehr auf Twilight Town gefreut, ein Ort, den ich schon in Teil 2 sehr geliebt habe. Hier treffen wir auf alte Bekannte, wo natürlich die Vorkenntnisse wieder von Vorteil wären.

Gameplay und Welten

Sobald man Twilight Town verlassen hat, sieht man zum ersten Mal auch einen Teil der anderen Welten, die man besuchen wird. Dazu zählen Monsters Inc, Tangled und Arendale aus “Die Eiskönigin”. Allesamt wunderschöne Welten, die auch wirklich Spaß gemacht haben. Als Spieler wird man durch diese Welten geführt, als würde man Teil des Films sein. So geht man zum Beispiel mit Rapunzel und Flynn auf die Reise zu den Laternen – wie eben auch im Film. Monstropolis hingegen erhält seine eigene Storyline, die die Writer wirklich toll eingebaut haben.
Ein Negativpunkt bei den Welten war für mich die Anzahl. Ich hatte auf wesentlich mehr neue Welten gehofft und leider wurde ich da enttäuscht. Klar, die Interaktion in den Welten ist nun wesentlich aufwendiger. Es fühlt sich teilweise wie Open World an, was natürlich absolut nicht der Fall ist und es gibt wirklich viel zu entdecken, zu sammeln etc. Dazu später mehr. Aber… Es waren einfach nicht genug Welten.

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Das Gameplay hat sich für mich persönlich sehr einfach angefühlt. Heartless und Nobodys, die natürlich auch in diesem Teil wieder unsere Gegner sind, waren schnell und einfach besiegt. Selbst die Bosse waren kaum eine Herausforderung und es fast bis zur Endwelt gedauert, dass ich gestorben bin. Mehrfach. Auf frustrierende Art und Weise. Das ist einer der Kämpfe, die mich wirklich überzeugt haben und nein, ich werde euch nicht verraten welcher. Sagen wir mal so: Auch für diesen Kampf brauchte man Vorkenntnisse. Mal sehen, wer von euch nun erraten kann, wovon ich rede.

Special Effects im Gameplay und kleine Extras in den Welten

Was das Gameplay noch einfacher macht sind die ganzen Special Effects mit denen die Keyblades nun ausgestattet sind. Nicht nur, dass Sora ein Karusell, eine Achterbahn und sonstige Attraktionen aus den Disney Parks zur Hilfe rufen kann – Nein. Jedes Keyblade hat seine ganz besondere Eigenschaft, die im Kampf wirklich nützlich ist, aber eben auch manchmal die Herausforderung nimmt. Es ist, als hätte Square Enix nicht verstanden, dass die Originalspieler dieser Reihe mittlerweile über 30 sind und schon einige weitere Gamerjahre auf dem Buckel haben. Aber okay. Spaß macht es trotzdem und schön anzusehen ist es auch.

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Kommen wir zu den Welten, die sich wirklich offener anfühlen und wo wir als Spieler gewisse Nebenprojekte erfüllen können. Ich liebe ja Sidequests jeglicher Art in jedem Spiel und von daher haben mich die zwei neuen Aufgaben, die Sora, Donald und Goofy in diesem Teil erfüllen können, sehr gefreut.
Sie dürfen nun Zutaten zum Kochen für Ratatouille sammeln, der zusammen mit Dagobert Duck ein Bistro in Twilight Town führt. Da darf Sora auch kochen, was ich immer als zwischen den Reisen zu verschiedenen Welten in Angriff genommen habe. So nach dem finalen Bossbattle hilft das Kochen doch ein wenig beim runterkommen.

Dann gibt es noch die sogenannten “Lucky Emblems” und Sora wird mit einer Kamera ausgestattet um diese zu finden. Man mag sich jetzt denken: OMG Ich muss Fotos von Mickey machen? Wozu das? Ganz einfach: Für die spezielle Cutszene, die man nach dem letzten, finalen Kampf zu sehen bekommt, wenn man dies erledigt hat. Also bevor ihr wirklich in den allerletzten Kingdom Hearts Kampf zieht: Sucht Mickey in jeder Welt.

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Fazit

Viele Spielstunden sind hier auf jeden Fall garantiert. Ich glaube am Ende war ich bei um die 30-35 Spielstunden und das ist schon eine ganze Menge.
Ich habe die neuen Welten genossen, das neue Freiheitsgefühl beim Suchen der Zutaten und Lucky Emblems ebenfalls.
Auch, wenn ich nicht zu 100% zufrieden bin mit diesem Spiel, war es doch ein nicht ganz so schlechtes Ende für dieses Franchise. Wobei ich in der Tat doch darauf hoffe, dass es irgendwann in den nächsten 20 Jahren einen weiteren Teil geben wird. Disney und Pixar haben so viel tolles zu bieten und es wäre irgendwie schade, wenn wir nun schon aufhören.

Habt ihr die Reihe auch von Anfang an gezockt, wie ich? Und wie fandet ihr den dritten Teil?