Guten Morgen ihr Lieben,
die Anni durfte mal wieder für mich ins Kino, da ich da schon fast auf dem Weg zu ihr nach Leipzig war.
Aber irgendwie war das auch gut, denn Dumbo hat bisher nicht zu meinen Favoriten unter den Disneyfilmen gezählt. Ob diese Review das nun ändert, erfahrt ihr, wenn ihr sie lest.
Dumbo – Ein Zeichentrick-Klassiker im neuen Gewand
Ich denke, die Geschichte von Dumbo, dem fliegenden Zirkuselefanten, dürfte den meisten geläufig sein. Aber das, was Tim Burton aus diesem Film gemacht hat, ist definitiv mehr als die Grundhandlung anmuten lässt. Der Zirkus der Medici Brothers hat seine besten Tage bereits gesehen, als der Zirkusbesitzer in einen indischen Elefanten investiert, der sehr bald ein Baby erwartet. In der Hoffnung, dass der tierische Zuwachs wieder Geld in die Kassen spült, ist die ganze Truppe aufgeregt.
Nur nicht Holt. Nach einem Kriegseinsatz kehrt der Mann zu seinen Kindern zurück, um zu erfahren, dass seine Frau derweil verstorben ist und die Pferde, die zu seiner Zirkusattraktion gehörten, verkauft wurden. Für ihn bleibt nichts mehr übrig, als sich um die Elefanten zu kümmern …
Anfängliche Skepsis und ein Film, der mehr ist, als er auf den ersten Blick erscheint.
Zugegeben, ich stand dem Film sehr kritisch gegenüber. Grund dafür ist, dass ich den alten Zeichentrickfilm „Dumbo“ überhaupt nicht mag, aber da mich der Trailer für die Realvefilmung angesprochen hat, wollte ich dem Film dennoch eine Chance geben. Außerdem war ein wenig Neugier mit dem Spiel, denn wie sollte ein Film über einen fliegenden Elefanten in der Realität aussehen?
In dieser Hinsicht wurde natürlich mit CGI, um die Ohren darzustellen, und jeder Menge andere Special Effects gearbeitet und ja, stellenweise sind diese ziemlich übertrieben, aber das hat mich nicht sonderlich gestört. Auch die Pyrotechnik kann sich definitiv sehen lassen und sorgt dafür, dass der Film nicht so langatmig ist wie seine Vorlage – eher im Gegenteil!
Alte Grundgeschichte – neue Elemente
Dass der neue „Dumbo“ sich etwas Neues für die Story einfallen lassen musste, ist kein Geheimnis und hier kommt Holt ins Spiel. Der Kriegsveteran hat im Einsatz seinen linken Arm verloren und kehrt so zu dem Zirkus zurück, bei dem er und seine Frau eine eigene Nummer hatten. Aber seither hat sich viel verändert. Seine Frau ist tot und die Pferde verkauft. Ein Job als Pfleger für die Elefanten ist alles, was ihm noch bleibt. Das und seine beiden Kinder, Joe und Milly.
Joe und Milly sind nicht nur die ersten, die Dumbos Talent entdecken, sondern neben dem kleinen Elefanten auch die Hauptfiguren des Films. Sie tragen die Handlung, da es in dieser Fassung keine anderen Tiere gibt, die Dumbo zur Seite stehen, während er seine Mutter retten möchte.
Ab diesem Punkt bewegt sich die Handlung in eine ganz neue Richtung, die ich selbst nicht so erwartet hätte. Natürlich ist sie durchaus vorhersehbar und in seinen Elementen nicht neu, aber trotzdem amüsant und sie bringt etwas Spannung in die alte Geschichte. Spannung, neue Konflikte und neue Figuren, die ich mochte – obwohl mir die Zirkustruppe de Medici Brothers um einiges mehr ans Herz gewachsen ist.
Wenn die Kinder wissen, worauf es wirklich ankommt …
Joe und Milly sind meine Lieblinge. Joe etwas aufgedrehter und Milly dafür ruhig und besonnen. Sie sind Gegensätze und ergänzen sich daher perfekt. Trotzdem sind die beiden ein gutes Team, halten zusammen und sie beide sind unfassbar stark und mutig. Eigenschaften, die weniger im Film eine bedeutsame Rolle spielen und die einem eigentlich erst klar werden, wenn man sich ein wenig Gedanken um den Hintergrund der beiden macht.
Davon abgesehen, bringen diese beiden Kinder so viel Wahrheit in den Film und damit eine richtig gute Message, die zum Ende des Films noch einmal aufgegriffen wird und mich damit beinahe zu Tränen gerührt hat.
Was die Erwachsenen angeht, da hapert es ein wenig an der Klarsicht auf die Dinge. Selbst Holt versteht es am Anfang nicht, durchlebt dafür aber eine beeindruckende Charakterentwicklung. Nur die Liebesgeschichte, die ihm in einem Nebenhandlungsstrang angedichtet wurde, finde ich ein wenig zu überzogen. Braucht denn heutzutage jeder Film eine Liebesgeschichte. Der originale Dumbo hatte auch keine und wurde ein Klassiker.
Alles in allem …
… bekommt der neue „Dumbo“ meinen allergrößten Respekt. Ich habe geweint, gelacht und mitgefiebert. Meine Zweifel wurden binnen der ersten Filmminuten zersträut und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Dieses Remake ist wirklich gelungen!