Vor zwei Wochen, bzw. fast genau zwei Wochen, war es so weit.
Um 2.05 Uhr am 8. Juli 2017, hat der Herzschlag unserer Tochter Evangeline Kazia um 2.05 Uhr morgens aufgehört.
Es war ein Sonntag.
Meine Hand lag auf ihrem Herz, als es den letzten Schlag tat.
Das ist ein Gefühl, welches ich nie vergessen werde. Meine eigene Tochter, mein Fleisch und Blut, ist gestorben, während meine Hand auf ihrem Herzen liegt.
Das ist irgendwie “befreiend” und traurig zu gleich.

Leben – Gefühle – Trauer

Heute ist unser erster Tag zu Hause. Ich sehe die Couch auf der Eva so viele Stunden verbracht hat. Ihre Zimmertür muss immer zu sein, denn ich ertrage es nicht. Und immer und immer wieder kommen Versprechen in meinen Kopf, die ich nicht halten konnte. Weil es einfach viel, viel, sehr viel zu schnell ging. Sie ist einfach weg. Nicht mehr da.

Nach diesen Absatz oben.. brauchten wir beide (Mark und ich) erstmal 20 Minuten um zu weinen. Denn “Rock Bottom” ist niemals das Ende, wenn man ein Kind verloren hat. Selbst eine Umarmung von Ehepartner hilft nicht mehr. Glaubt mir hier einfach. Ich weine, Mark weint, und nichts hilft. Außer vielleicht schreiben. Mit vielen Pausen, weil die Tränen alles verschwommen machen. Und die Umarmungen, die nicht helfen. Die man aber trotzdem an den Ehepartner gibt. Obwohl man ganz genau weiß, dass dieses Loch nie wieder gefüllt oder ansatzweise repariert sein wird.

Ich hatte in meinem Leben wirklich genug Grund zu weinen. Aber was wir gerade durch machen… Ich kann nicht mal mehr in den lokalen Supermarkt gehen, ohne das ich entweder Wut oder komplette Trauer empfinde. Wie? Andere Leuten haben Babies? Freuen sich über  neues Leben? Was ist das noch mal??? Wir werden diese Freude nie wieder erleben können. Nie wieder. Und ja, es macht verdammt noch mal eifersüchtig auf alle anderen Eltern. Sehr sogar.

Trotzdem sind wir stolz

Eva war nur 8 Jahre, als sie uns und der Welt genommen wurde.
Sie sprach zwei Sprachen fliesen.
Sie hat die USA, Deutschland, Österreich, Holland, Belgien, Frankreich und England bereist.
Sie hat die 3. Klasse bestanden, obwohl sie nicht zur Schule gehen konnte.
Sie hat uns glücklich gemacht.
Immer gelacht.
Immer gekämpft.

Ich gehe nun weiter weinen, denn nichts wird diesen Schmerz lindern.
Ab nächster Woche brauchen wir wohl einen “Leben”splan. Wobei Leben hier echt… Sinnfrei ist. Denn Leben gibt es in dem Sinne nicht mir. Nur noch Ideen. Nur noch Atmen. Und hoffen, dass es bald vorbei ist.