Hallo ihr Lieben,

normalerweise würde hier jetzt ein Up-Beat, fröhlicher Rückblick auf das Jahr 2017 folgen.
Allerdings wisst ihr ja auch: 2017 ist, war und bleibt ein Arsch.
Es war das Jahr, in dem ich wirklich zu 100% erwachsen werden musste. Zu 100% Mutter. Mit Herausforderungen, die ich nicht unbedingt meistern konnte.  Selbst heute weiß ich noch nicht, wie ich mit der kompletten Situation und allen Zahlen, die uns genannt wurden, umgehen soll. 

Dieses “lebe in den Tag”, ist nicht unbedingt meins. Ich mag Pläne. Und das fällt seit diesem Jahr komplett weg.

Jahresrückblick – Wenn die Zeit rennt

Dieses Jahr war unheimlich kurz. Im Februar wurde uns der Boden unter den Füßen weggerissen. Und seit dem scheint die Zeit nur noch schneller zu vergehen. Dabei wissen wir ja nicht mal, wie viel Zeit uns noch bleibt. Das ist ein ganz, ganz mieses Gefühl. 
Ich habe wirklich viel gelernt dieses Jahr. Ich weiß zum Beispiel, was ein Glioblastom ist. Wie Chemo funktioniert, was Thrombozyten sind, wie Cortison sich auf den Körper auswirkt, wie Protonentherapie funktioniert… All diese Infos wollte ich natürlich nie, aber hey. Man kann sich das Leben wirklich nicht aussuchen. Und auch nicht die Lektionen, die man im Leben lernen soll. Wobei ich hier noch nicht weiß, welche Lektion das eigentlich ist.

Jedenfalls ist dieses Jahr anders als alle anderen vorher. Es gibt kaum noch Routine. Außer wann man aufsteht, isst, ins Bett geht. Der Rest hängt von Blutwerten, Kopfschmerzen etc ab.  Ein sehr seltsames Gefühl, wenn ich das mal so sagen darf. 

Die kleinen und großen Veränderungen

Alles im Leben hat sich geändert. Nicht nur die Besuche im Krankenhaus und die Angst. Auch die Menschen um einen rum verändern sich. Einige sind gegangen. Andere geblieben. Ein paar neue dazu gekommen. Vor allem sind es Menschen wie ihr, die diese Beiträge hier lesen, kommentieren und Nachrichten schreiben, die helfen. 
Eva hätte sicherlich keinen riesigen Geburtstag ohne euch gehabt und von Weihnachten rede ich mal nicht. Da gab es von unserer Seite aus keine Bitte nach Geschenken und unser Baum ist einfach nur… Voll. Ich muss mich da wirklich bei euch bedanken. Ich weiß noch nicht wie, denn Worte scheinen mir nie genug. Aber Eva, Mark und ich überlegen uns etwas. 

Besonder Dank dieses Jahr geht an Nathi und Mo. Weil sie immer da sind, immer zu hören, immer lesen. Ich kann auch immer anrufen, wenn ich das mal brauche.  Danke an Jule, dass sie mich immer ablenkt.
Danke auch an Tina, das Eva immer mal wieder Hunde kuscheln kommen kann und ich über die Schule informiert bleibe. 

Und auch unter den Lesern sind tolle Menschen. Anna zum Beispiel. Oh Gott, ich kann nie wieder gut machen, was du getan hast dieses Jahr! Und Nadine! Ich denke auch oft an euch und euren Kleinen. Auch wenn ich wenig helfen kann. Danke an Mela für das Bett. Danke an Angelika für den Drachen. Danke an Steffi und Denise für die Zeit mit den Pferden. 
Danke an jeden, der sich irgendwie bei uns meldet. Es sind mittlerweile so viele, dass ich hier glatt 100 Namen aufschreiben müsste. Glaubt mir, ihr helft uns und vor allem Eva. 

Und nun wünsche ich euch einen Guten Rutsch! Auf das 2018 nicht das schlimmste Jahr der Geschichte wird.