Guten Abend,

Ich versuche mal, unseren Freitag und Samstag in Worte zu fassen. Vielleicht hilft es mir, Sinn aus meinem Gefühlen zu machen und vielleicht hat jemand von euch einen Rat.

Es gibt so Tage… da merkt man, wie krank Eva wirklich ist. Sie ist müde. Ausgelaugt und einfach nur fertig. Heute war so ein Tag. So ein ganz anstrengender, wo mein Magen rebelliert und ich am liebsten nur heulen möchte. Aber ich muss genau so stark sein, wie mein Kind und sie unterstützen wo ich kann.

Angst und Zweifel – meine ständigen Begleiter 

Bisher war Eva immer ein fröhliches Kind. Selbst mit dem Tumor, mit zwei Operationen, Bluttransfusionen und vier Monaten Krankenhausleben. Sie fand immer etwas gutes am Tag und lacht, wollte spielen. Da war ich mir meistens sicher, dass alles gut geht. Heute? Ich weiß es nicht. 

Ich habe Angst.

Sie ist schwach. Die Bestrahlung zeigt ihre volle, harte Wirkung und meine Tochter kann nicht mehr. Sie hat Migräneartige Kopfschmerzen, übergibt sich deswegen und ich kann ihr einfach nicht wirklich helfen. Ich kann mit ihr kuscheln, ihr vorlesen bis sie einschläft und das habe ich heute auch fast den ganzen Tag gemacht. Trotzdem. Ich weiß nicht, ob es reicht. 

Ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann. Die Ärzte machen sich keine Sorgen um sie, aber ich sehe sie vor mir. Sehe, wie müde sie ist. Es ist frustrierend und anstrengend. 

Hoffnung stirbt zu letzt

Jedenfalls hoffe ich, dass ich die Funken Hoffnung in uns dreien aufrecht erhalten kann. Die Sorge heute ist groß, aber ich habe einen Plan. Montag werde ich sehen, ob ich die zwei letzten Bestrahlungen aus die Woche danach verschieben kann. Zwei Bestrahlungen an einem Tag schafft Evas Körper derzeit einfach nicht. Sie braucht eine Pause! Auch wenn das unsere Zeit hier eventuell verlängert. Ich denke, es ist das richtige für Eva.

Wenn ich jetzt noch meine Zweifel und die Ängste los lassen könnte… Wäre das genial!