Guten Morgen ihr Lieben,

wobei… Gut ist definitiv was anders. Gestern ist so einiges passiert und wer mir auf Facebook folgt, weiß schon einen kleinen Teil. Aber nicht wirklich im Detail. Dafür muss ich weiter ausholen.

 

Arbeitslosigkeit im extrem Fall 

Zu erst verlor mein Mann seinen Job, weil er zu lange krank geschrieben war. Kein Wunder bei dem ganzen mentalen Stress, den wir haben. Somit führt der erste Weg zum Amt, wo man sich meldet. Gesagt, getan. In unserem Fall hieß es aber auch, dass wir nach Heidelberg zur Behandlung mussten. Also haben wir dem Amt Bescheid gesagt und von den Ärzten alle Bescheinigungen eingeschick. So weit so gut. Nun sind wir ja wieder in Köln und die Termine die vom Amt bisher kamen, fielen alle auf die Chemo Tage. Auch die mussten wir absagen. Dann hat die Klinik in Köln zwei Entschuldigungen geschrieben. Eine für die verpassten Termine und eine für die Zukunft. Für ein Jahr. Weil es psychisch nicht möglich ist, vollzeit zu arbeiten. Eigentlich verständlich oder?

Wo ist der Sozialstaat?

Gestern kam 1. Post von der Versicherung. Wir sind ja nun freiwillig versichert, weil das Amt unseren Fall noch nicht bearbeitet hat. Mit dem Höchstsatz. Das ist eine fast 4-stellige Nummer im Monat…. seit März! Danach folgte ein Anruf vom Amt, der mit dem Satz “Ich weiß nicht, wie ich Ihren Fall handhaben soll” endete. Ja und nun? Weder Amt noch Jobcenter scheinen irgendwas zu wissen. Theoretisch steht uns weder das eine, noch das andere zu, weil keiner von uns mental von zu Hause weg sein kann. Das würde jeder Psychiater so einschätzen. Unser Sozialdienst schätzt das auch so ein.

Was heißt das nun?

Wie kriegen weder Hilfe vom Staat. Und zahlen die Versicherung aus eigener Tasche. Ohne Geld zu haben. Ja, es gibt Stiftungen. Das ist mir klar. Aber auch die wollen Nachweise für die vom Staat geleisteten Leistungen. Die nicht existieren.

Mir schwirrt der Kopf und ich verstehe unseren Sozialstaat nicht mehr. Ein Anwalt ist nun eingeschaltet (was ich traurig finde) und wir hoffen, dass man da bald eine Lösung findet. Es ist ein unglaublicher Stress, den ich langsam aber sicher nicht mehr tragen kann. Und es ist traurig. Einfachnur traurig, wenn man in dieser Situation so alleine gegen die Bürokratie ankommen muss.