Hallo ihr Lieben,

kennt ihr das? Diese Träume, die jeder so im Leben hat? Wünsche vielleicht, Ziele die man sich gesetzt hat.
Meine Pläne und Ziele sind erstmal weg. Genauso die von meinem Mann. 
Eva hingegen hat ganz, ganz viele Pläne. Und das tut unheimlich weh. So sehr wir kämpfen und hoffen, kennen wir doch die Wahrheit. Sie fängt auch klein an. Sie möchte nach den Sommerferien wieder in die Schule. Ob das klappt, kann ich ihr nicht mal beantworten, denn wie ich bereits erwähnt habe: Unsere Ärzte mögen keine Pläne.

Ob Träumen Kraft verleiht?

Sie hat natürlich auch größere Träume.

Sie will heiraten. Zwei Kinder haben. Tierärztin werden. 
Sie ist unheimlich stolz darauf, einmal einen Igel verarztet zu haben. Er hatte eine Glasscherbe in der Pfote und wir haben diese raus gezogen und ihn gesund gepflegt. Danach durfte er wieder in den Wald, wo er hin gehört. Das macht mich unglaublich glücklich und stolz. Ich wollte auch immer Tierärztin werden. Das Leben hat das allerdings anders gesehen. Macht nichts. Jedenfalls für mich. Denn wichtig ist einzig und alleine Eva. 

Träume sind bei uns aber so eine Sache. 
Eva darf planen und träumen so viel sie will. Leider kennen wir als Eltern die Wahrheit und wenn sie uns von ihren Wünschen, Träumen und Zielen erzählt, tut es unheimlich weh.

Ich habe Angst vor dem Tag, an dem ich Eva sagen muss, dass kämpfen keinen Sinn mehr hat. Dieser Tag wird kommen. Ich weiß nur nicht wann.

Dieser Satz ist einer der wenigen, den ich bisher immer für mich behalten habe. Vor kurzem habe ich ihn ausgeschrieben. Und wollte ihn dann mit euch teilen. Ihr seid immer für uns da. Ihr lest, egal ob still oder laut, mit. Ihr hinterlasst Kommentare, betet, redet mit mir, schickt Pakete. Ihr tut alles, dass wir eine kleine Freude haben. Und diesen Satz mehr oder weniger tief unten begraben können.

Und dabei wisst ihr gar nicht, wie unglaublich das hilft und wie wichtig es für uns ist. Ihr seid im Grunde komplette fremde Menschen, die unsere Geschichte bewegt. Und es tut so unheimlich gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind. Das Schlimmste an unserer Situation ist das Gefühl, dass Freunde einem den Rücken kehren. Oder das weniger Menschen einfach nur “da” sind. 
Eva und auch wir als Eltern sind euch dankbar und ich glaube, dass sage ich nicht oft genug. Ich teile auch sicherlich nicht alle Gefühle mit euch und auch nicht die gesamte Wahrheit. Bis auf dem Satz dort oben. Denn ich mag ihn eigentlich nicht ausschreiben. Ich will ihn streichen. Löschen. Unwahr machen. 

Ich will selber einfach nur von einem bessern Morgen träumen, wo all das was wir durch machen nur noch eine Erinnerung an einen fernen Albtraum ist. 

Danke das IHR alle da seid.