Guten Abend,

ich weiß gar nicht, wie ich diesen Post anfangen soll. Oder die Gefühle, in denen ich gerade ertrinke, beschreiben sollen.
Gestern Abend war es so weit. Unsere Tochter hat die Frage gestellt, die man als Mutter oder Vater nie beantworten möchte.

Mama – Kann ich sterben?

Sie lag im Bett und ich im Aufklappbett neben ihr. Die Schwester stand gerade vor uns und stellte mir einige Frgaen bezüglich der Diagnose und wie  lange es doch dauert. Dann kam die kleine, leise und unsichere Stimme von neben mir. Die Stimme meiner Tochter “Mama, kann ich sterben?”. 

Ich glaube in diesem Moment ist mir jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen und meine Augen haben sich geweitet. Aber dazu müsstet ihr die Schwester befragen, denn die habe ich in dem Moment angesehen. Wie man auf so eine Frage reagiert, kann ich euch nicht sagen. Ich jedenfalls hatte Tränen in den Augen stehen.

In unserem Fall kann ich dazu nicht mal wirklich eine Antwort geben, denn ich weiß es nicht. Da keiner weiß, womit wir es hier zu tun haben, kann ich auch nicht sagen: Natürlich nicht oder Ja, kannst du. 

Vielleicht?

Vielleicht wäre eine absolut blöde Antwort. Und “Ja, kannst du.” sicherlich auch. Ich habe diese Frage verneint. Aus dem einfachen Grund, weil es für mich keine Option ist, mein Kind zu verlieren. Ich kann mir ein Leben ohne meine Tochter nicht vorstellen und weiß nicht, wie ich dann weiter leben würde. 

Allein, dass sie diese Frage stellt, macht mir Angst. Natürlich weiß sie, dass sie sehr krank ist und auch, dass es mit dem Gehirn zusammenhängt, aber alles andere versuchen wir von ihr fern zu halten. Nach vier Wochen Krankenhaus ist ihr anscheinend klar geworden, wie schlimm es wirklich ist und das ist das schlimmste, was ich mir vorstellen kann.

Was kann man denn auf diese Frage auch großartig Antworten, wenn man selber keine Antworten hat?