Guten Abend ihr Lieben,

wie ihr merkt, es wird auch hier auf dem Blog ruhiger. Das liegt einfach daran, dass ich mich über die Kleinigkeiten schon gar nicht mehr aufrege und derzeit viele große Dinge passieren. Wie zum Beispiel die Operation Anfang der Woche. 
Eine Operation am Gehirn. Am offenen Gehirn. Ich kann mir vorstellen, wie viele von euch jetzt reagieren und wie sie den Kopf schütteln. So dachte ich am Anfang auch. Bloß nicht! Nein, nein. Das Gehirn operiert man nicht. Immerhin kann da alles komplett schief gehen!

Die Ängste während der Stunden der Operation

Also mal unter uns. Wir haben vorher wirklich alles besprochen. Vorbereitung dauert ca 2 Stunden. Operation 4-5 Stunden, dann muss sie noch wach werden und und und. Also ich habe mit ca 8 Stunden OP gerechnet (Gott sei Dank lag ich da fast richtig), aber meinen Nerven ging es trotzdem nicht gut. Wir waren erst beim Arzt. Brauchten eine Krankschreibung und natürlich irgendwas für den Schlaf nachts, denn seit 5 Wochen ist das reichlich wenig. Danach ging es in die Stadt, ein “Du bist ein Supergirl” Geschenk kaufen und die vom Kind bestellten pinken Donuts besorgen. 

Dann war es so 14 Uhr. Und ich wollte unbedingt zurück zur Wohnung. “Für den unwahrscheinlichen Fall dass die OP früher beendet wurde”. Blöd von mir. Denn über zwei Stunden einfach nur hier rum sitzen, macht alles noch viel schlimmer! Ablenkung gleich Null! 

Gott sei Dank!

Gott sei Dank kam der Anruf fast auf die Minute pünktlich! Und das sofort mit dem Satz “Ihrer Tochter geht es gut, sie bewegt auch ihre linke Körperhälfte”. Mama und Papa waren sofort erleichtert und mussten nun noch eine Stunde warten, bis Kind auf der Kinderintensiv war, aber das machte nichts mehr. Wir waren einfach nur glücklich, dass unsere Kleine nicht gelähmt ist! 

Und jetzt? Jetzt stellt euch vor: Ein Tag nach der OP läuft Kind auf Toilette! Also ein Fuß vor den anderen laufen! Natürlich mit Hand von Mama oder Papa, aber sie LIEF! Zwei Tage nach der OP saß sie im Bett, hat gespielt, TV geschaut, mich bei Schokohexe abgezogen! Und heute? Fünf Tage nach der OP? Ist sie super happy, schaut Filme mit mir, lässt mich vorlesen, will körperlich aktiv sein und ihre linke Seite zeigt soviel Verbesserung, dass das Cortison gleich nochmal reduziert wird! Die Schmerzmittel sind auch mittlerweile derart runter und werden morgen komplett absetzt!

Meine Tochter ist einfach mein Supergirl!