Hallo ihr Lieben,

ich habe zur Zeit ein Ding für kürzere, emotionale Spiele. When the past was around gehört dazu. Aber ob ich das nun so gut fand? Hat es mich abgeholt? Eigentlich lässt es mich eher etwas ratlos zurück. Allein durch den Stil habe ich viel Potential gesehen und auch Trailer sehen sehr gut aus. Trotzdem… So ganz zufrieden bin ich nicht.

When the past was around

When the past was around erzählt die Geschichte von Eda, einer jungen Frau, die derzeit ihr Leben verloren hat. Sie ist untröstlich, nachdem sie einen romantischen Verlust erlitten hat. Das Spiel befasst sich mit diesem Kummer und liefert in einer Reihe kurzer Kapitel Ausschnitte aus Edas Vergangenheit und Gegenwart. Das mit Rätseln gefüllte Gameplay wird euch (wahrscheinlich) fesseln, aber die Erzählung trifft nie ganz ins Schwarze.

Wenn man sich irgendwo zwischen abstrakt und realistisch niederlässt – Edas Geliebter wird als Mann mit dem Kopf einer Eule dargestellt –, ist man sich nie ganz sicher, was vor sich geht. Das bedeutet, dass die rohen Emotionen, mit denen Entwickler Mojiken Studio offensichtlich so sehr versucht hat, das Spiel zu füllen, bestenfalls glanzlos sind. Obwohl Edas Gefühle – ihre Trauer, ihre Hilflosigkeit – durch Bilder gut dargestellt werden, ist es schwierig, sich jemals vollständig in sie hineinzuversetzen. Trauert sie um ihren Geliebten oder um eine echte Eule? Oder ist die Eule eine Metapher für etwas ganz anderes? Wir tendieren dazu, Ersteres anzunehmen, obwohl Letzteres vielleicht sinnvoller wäre. Es gibt keinen vorgegebenen Reim oder Grund, warum Edas Liebe als Vogel dargestellt wird, aber wir können daraus machen, was wir wollen.

Puzzle für alle!

Abgesehen von unnötiger Dunkelheit ist „When the Past Was Around“ zumindest während der gesamten Laufzeit spannend. Allerdings ist man in weniger als 90 Minuten fertig. Dies ist ein kurzes und süßes Abenteuer, aber jeder Moment ist mit dem einen oder anderen spannenden Rätsel gefüllt. Aufgeteilt in Kapitel, haben wir immer nur einen kleinen Bereich – höchstens drei Räume – zum Erkunden. Wie bei einem Point-and-Click-Spiel müssen wir mit der Umgebung interagieren, um Gegenstände zu sammeln oder Hinweise zu finden. Das Lösen eines Rätsels kann so einfach sein wie das Finden eines Schlüssels, mit dem man eine Kiste öffnen kann. Andere erfordern etwas mehr Logik; in der Umgebung nach visuellen Hinweisen Ausschau halten, um beispielsweise einen Code zu knacken.

Wenn ihr ruhige und nachdenkliche Spiele wie „A taste of the past“ mögt und euch gerne ein bisschen dem Lösen von Rätseln hingeben, werdet ihr in When the Past Was Around zweifellos etwas finden, das euch gefällt. Die Erzählung wird jedoch nie ganz überzeugen, und die bizarre Entscheidung, vage und stumpfsinnig zu bleiben, wenn es um die Liebe und den Verlust der Hauptfigur geht, macht es schwierig, ihre Notlage jemals vollständig zu verstehen. Dennoch machen es wunderschöne Kunstwerke und Musik gepaart mit unterhaltsamen Rätseln zu einer lohnenswerten Möglichkeit, ein oder zwei Stunden eurer Zeit in diesem Spiel zu verbringen.