Hallo ihr Lieben,

wer von euch kennt die Mumins noch? Und unseren Schnupferich? Ich bin damit ja aufgewachsen und als ich gehört habe, dass Hyper Games in Zusammenarbeit mit der Autorin der Büchern ein Spiel entwickeln.. Ja, da musste ich es haben. Das Spiel gibt es für PC und Switch zur Zeit. Ist auf beiden Plattformen definitiv zu empfehlen. Aber kommen wir mal zu Schnupferich und die Melodien des Moominreichs. Übrigens, Randnotiz hier. Ich finde den englischen Namen wieder viel besser. Snufkin. Macht für mich mehr Sinn.

Schnupferich – Eine Reise voller Musik

Snufkin: Melody of Moominvalley beginnt mit einem Abschied. Die Musik schwillt an und dieser Abschied geht einem zu Herzen. Es ist ein Abschied von einem Mumin, also könnte man meinen, es sei kein wichtiger Abschied – schließlich nur ein Mumin. Aber es bildet den Hauptbogen eines temporeichen und fantasievollen musikalischen Abenteuers.

Für den Uneingeweihten sieht ein Mumin wie eine Kreuzung aus einem Schneemann und einem Nilpferd aus. Sie gehen aufrecht und reden und scheinen die Fähigkeit zu haben, Feldfrüchte anzubauen und recht anspruchsvolle Häuser zu bauen. Der menschenähnliche Snufkin wurde offenbar in ihre Gesellschaft aufgenommen und soll bei ihren verschiedenen Problemen helfen. Diese Probleme reichen von einem trockenen Garten bis zu einem verlorenen Manuskript und allem dazwischen. „Was könnte zwischen einem trockenen Garten und einem verlorenen Manuskript liegen?“, kann man sich fragen. Antwort: eine riesige Krabbe, der Snufkin auf Level 4 Inspiration eine Flöte vorspielen muss. Musik spielt eine große Rolle. Ebenso die Flöte und die Level der Flöte. Hier ein Tipp: Durchsucht jeden Busch! Findet alle Noten!

Spielfluss und Melodie

Das Spiel ist nicht zu kantig, aber es hat einfach etwas mehr Biss, als ich erwartet hatten. Obwohl ich auf einige sanfte Stealth-Mechaniken vorbereitet war, hatte ich nicht damit gerechnet, dass es dabei um die Zerstörung wunderschöner Parks gehen würde. Die Parks sind von hübsch verzierten Eisengeländern und hübschen Hecken umgeben und werden von patrouillierenden Polizisten in Ordnung gehalten. Obwohl diese Parks oberflächlich betrachtet angenehm sind, passen sie offensichtlich nicht zu Snufkins Lebensphilosophie. Ihre Aufgabe besteht darin, sich durch sie hindurchzuschleichen, den Sichtlinien der Wachen auszuweichen und nach und nach Statuen umzustürzen und Schilder zu zerreißen, die Snufkins Lieblingsbeschäftigungen – wie Teetrinken oder Pfeifenrauchen – verbieten. Nach seiner Fertigstellung wird der Park vollständig zerstört und das Moominvalley in seinen natürlichen, ungepflegten Zustand zurückversetzt. Es ist nicht zu komplex oder herausfordernd, aber es ist reibungslos ausgeführt und macht Spaß – auch für weniger erfahrene Spieler.

Der „Melodie“-Teil des Abenteuers ist mehr eine thematische Ergänzung als eine komplizierte Spielmechanik. Symbole in der Welt zeigen an, wo es effektiv ist, ein Instrument zu spielen – zuerst steht eine Mundharmonika zur Verfügung, dann eine Flöte und eine Trommel – und dies geschieht durch einfache Tastendrücke. Das Spielen von Instrumenten beeinflusst die Charaktere und die Umgebung auf fantasievolle Weise. Fliegende Vögel werden vorübergehend requiriert, Erdhügel werden weggeblasen, Enten werden ermutigt, uns zu folgen – die Welt erwacht zum Leben. Das Vorhandensein dieser Instrumente dient auch als Anreiz, den atmosphärischen, aber anregenden Soundtrack des Spiels zu schätzen. Der Gesamteindruck ist, dass die Musik das Mumin-Universum irgendwie untermauert und die wunderschöne Kunst mit ihrem handanimierten Stil fast mittanzt.

Rettet Muminvalley!

Neben den Park-Creeping-Abschnitten gibt es Miniquests auf dem Weg zur Wiedervereinigung mit Mumintroll. Dabei kümmern sich die freundlichen Mumins des Tals um kleine Missgeschicke, die wir beheben können. Die Interaktionen sind gut geschrieben und bleiben trotz kleinerer Widrigkeiten in einer sanften Stimmung. Wenn ihr einen kleinen Spieler mitbringen, müsst ihr ein wenig Geschichte vorlesen, aber es besteht auch die Möglichkeit, unnötige Dialoge zu streichen, um die Lesebelastung zu verringern.

Eine Wanderung durch diese wundervolle Welt ist eine freudige Erfahrung, wenn auch eine, die irgendwie weit entfernt wirkt. Snufkin ist ein Besucher, der den Mumins bei ihren Problemen hilft, anstatt Hilfe bei seinen eigenen zu suchen. Er tritt gegen die ganze Welt an und bekämpft die Kräfte der Parkbildung. Dies verleiht dem Spiel eine seltsame Melancholie, als wäre man ein Außenseiter im Endstadium, der ein beruhigendes Paradies mehr verteidigt, als in einem zu leben.

Fazit

Ich bin schon ein wenig verliebt. Ganz ehrlich. Der Zeichenstil ist toll. Der Spielfluss und die Geschichte ist super. Auch wenn ich mir vorkam, als wäre es nicht die Muminwelt, die ich als Kind kennengelernt habe. Was natürlich auch an der Story liegt. Wir müssen das Tal ja erstmal dahin zurück bringen, wo es einmal war. Snufkin ist eine entspannte Reise und bietet für Groß und Klein viel Spaß. Ich empfehle es persönlich am PC, da die Auflösung größer ist und man die Welt mehr genießen kann. Aber auch auf der Switch spielt es sich toll und ich habe bisher auch von Freunden kein schlechtes Wort über dieses kurze, melodische und nostalgische Spiel gehört. Werdet ihr Schnupferich – oder doch lieber Snufkin? – helfen, das Tal und die Mumins zu retten? Ein ähnliches Spiel wäre übrigens das hier.