Hallo ihr Lieben,

ich hätte gerne ein perfektes: Alles ist gut Update für euch. Aber das ist es heute definitiv nicht.
Die letzten Wochen waren hart mit neuen Diagnosen und Problemen. Neben der Epilepsie ist nun auch noch Auto Nummer 2 fällig für die Werkstatt und ich höre immer mal wieder gewisse Sachen, die über mich in Bloggerkreisen gesagt werden. Zum Beispiel, dass ich mein Kind als Marketing-Tool für den Blog missbrauche.
Der Satz tat unheimlich weh, denn ich wollte den Blog im Februar 2017 wegen der Diagnose schließen. Allerdings ist dieser Blog für mich ein Outlet und ich kann hier das aussprechen und formulieren, was ich im normalen Leben nicht sagen will. Denn in meinem Kopf, wenn ich es laut ausspreche, wird es wahr. Und nichts von dem, was diese Woche gesagt wurde, kann ich als Wahrheit ansehen.

Wenn wir doch nur Zeit hätten

Ich lasse nun die Anschuldigung von “Marketing” mal außer acht.

Zeit ist wichtig. Zeit, die wir vielleicht nicht haben werden.
Uns war von Diagnose an mehr oder weniger bewusst, was dieser Tumor bedeutet. Den Tod. Er ist nicht heilbar und extrem aggressiv. Er ist der seltenste und gefährlichste aller Tumore. Das wussten wir nach Recherche. Die Überlebenschance von 3-5% war uns auch klar, nachdem die Diagnose kam. Das heißt, höchsten drei Jahre. Davon bleiben jetzt noch zwei übrig.
Was man aber als Elternteil in dieser Situation nie hören möchte ist, wie dieser Tumor agiert. Wie er funktioniert und reagiert. Bisher waren wir in unserer “Der Tumor ist so viel kleiner” Blase, die man als Hoffnung bezeichnen kann.
Donnerstag wurde uns dann ganz genau erklärt, was diesen Tumor so gefährlich macht. Von Ärzten einer anderen Klinik.

Wer erfindet Wann die Zeitmaschine?

Ein Glioblastom wächst wie eine Kastanie. Mit kleinen Ärmchen, die selbst das MRT nicht erkennen wird. Irgendwann wird es einfach zu spät sein. Irgendwann wird der Tumor explodieren, sich verteilen und das Gehirn einnehmen.
Ich spreche jetzt nicht aus, was das bedeutet. Das kann ich nicht. Ich weiß es und ich weine, während ich diese Zeilen schreibe.
Mir war immer klar, wie beschissen diese Diagnose ist. Aber ich hatte noch ein klein wenig Hoffnung. Diese Hoffnung  muss ich jetzt suchen. Denn sie ist weg. Es macht sich Angst breit. Das schlechte Gewissen. Das Wissen, dass die Zeit nicht genug ist. Und der Schmerz. Der Schmerz, der für eine Ewigkeit bleibt. Denn seid gestern ist mir wirklich bewusst, wie der Rest meines Lebens aussehen wird. Traurig. Hoffnungslos. Mit viel Schmerz.