Guten Morgen,

Dezember steht vor der Tür, Weihnachten und Silvester schleichen sich an und gestern war für mich das letzte Event des Jahres 2014. Ein wahres Highlight, wenn man so sagen will. Kai Meyer hat in Erftstadt aus “Die Seiten der Welt” gelesen und es waren wunderbare zwei Stunden. Die Lesung war nicht voll, was es sehr gemütlich gemacht hat. Eine bunte Mischung aus Jung und Alt war vertreten. Danke an die Buchhandlung Köhl für die Einladung zu diesem Event. 



Ihr wisst, ich mag die Bücher von Kai Meyer und nach dem ersten Treffen im September finde ich auch den Mensch hinter den Büchern toll. Er ist ein sympathischer Autor, mit einer sehr angenehmen Lesestimme. Kai hat 3 Szenen aus seinem neuen Buch gelesen. Furia in der Bibliothek der Faerfax’schen Residenz, dann ein paar Zeilen zu ihrer Familie, wo wir Pip und Tiberius besser kennen lernen durften und einen Einblick in Libropolis haben wir auch bekommen. 


Ich muss ja zugeben, ich hätte zu gerne einen Blick auf sein “Lesungsbuch” geworfen. Sah sehr interessant aus von meinem Blickwinkel. Es hat Spaß gemacht, ihm zu zuhören und die Witze des Buches haben einige Lacher eingebracht. Wer das Buch kennt, wird wissen, was ich meine, denn es gibt die ein oder andere Stelle zum Schmunzeln und lachen. 

Nach etwa 45 Minuten lesen durften dann Fragen gestellt werden und es waren ein paar sehr gute dabei. Kai war übrigens der Meinung, dass wir Blogger ja immer Fragen haben. Also hat er sich drauf verlassen, dass wir ebenfalls Fragen stellen, für den Fall, dass sich kein anderer traut. Erstmal: Danke, dass sich Leute getraut haben und danke Bea, dass du doch ein paar Fragen hattest, denn ich muss zugeben: Ich hatte keine, die ich nicht vorweg nehmen wollte, denn es ist ja noch ein Interview mit Kai geplant. Also: Tut mir Leid Kai, aber auf mehr Fragen war ich einfach nicht vorbereitet, weil ich mir 5 sehr gute Fragen für dich rausgesucht habe.


Kommen wir aber nun zu den Fragen, die gestellt wurden.

Gab es eine Vorlage für die Furia?
Nee, es gab eigentlich keine Vorlage. Das passiert bei mir fast nie, dass eine Figur auf einem realen Menschen basiert. Ich habe jetzt 55 Bücher geschrieben und in diesen 55 Büchern gibt es vielleicht ein, zwei Figuren die ansatzweise ein realistisches Vorbild haben. Fast alle Figuren lasse ich mir einfach so einfallen. Ich finds auch schwierig mit so Vorlagen. Wenns Freunde sind, ist das eine andere Sache, aber wenns dann Leute sind, die man nicht so mag ist das Ganze schon was anders. Letztendlich gehört es zu der Aufgabe des Autors dazu, sich die Figuren selbst aus zu denken. Ich plan die Bücher ja immer sehr genau, das heißt, ich mache ein sehr, sehr langes und ausführliches Exposé, das sind so 40-50 Seiten bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben beginne und in diesen Exposés lege ich die Hauptfiguren eigentlich schon fest.

Wie  lange hat es gedauert, vom Planen des Buchs, bis es fertig war?
Die Planung dauert zwischen 2-4 Monaten. Alles in allem sind es dann manchmal bis zu 10 Monate. Bei “Seiten der Welt” war es vom Schreiben her vielleicht 5 Monate. Danach, wenn ich damit durch bin revidiere ich den Text noch zwei mal. Bevor das Buch dann zum Druck und in die Läden geht, schaue ich noch bis zu sechs mal über den Text. Jeder dieser Durchgänge dauert circa 4-6 Wochen. Ich war früher mal schneller, aber eigentlich bin ich immer noch ein realtiv schneller Autor. Es gibt nicht soviele andere Autoren, die versuchen 10 Seiten am Tag zu schreiben. Ich schreibe von Montag bis Freitag, niemals am Wochende und wenn ich 40-50 Seiten in der Woche schaffe, bin ich einigermaßen zufrieden.


Du sagst selber, du revidierst das Buch, bevor es überhaupt zum Verlag kommt. Bist du jetzt mit dem Buch zufrieden oder hast du schon wieder die ersten Zeilen, wo du denkst “Das hätte ich auch anders schreiben können”?
Es gibt ja immer diese Blogger, die einen darauf hinweisen, was man falsch macht. Das sich ein Charakter zum Beispiel mit gefesselten Händen plötzlich die Augen zu hält, dass heißt spätestens dann denke ich das schon. Nein, aber im Grunde ist es so, wenn ich es abgebe denke ich, dass es das bestmögliche Manuskript ist das ich zu Stande bringe. Natürlich, wenn ich dann nach ein paar Jahren wieder rein schaue, finde ich immer irgendwelche Punkte, die ich ändern würde. 


Ja, ich muss ja jetzt gestehen, der Name Kai Meyer sagte mir bis zu diesem Buch garnichts. Das Buch ist mir eigentlich im Laden wegen dem Cover aufgefallen. Wie wichtig ist für einen Autor bzw Verlag so ein Cover und wie lange hat es gedauert, dieses hier zu entwickeln?

Sie sagen es ja selber. Wichtig ist es genau aus dem Grund. Wenn man den Autor oder die Autorin nicht kennt, dass man dann trotzdem nach dem Buch greift und deswegen sollte ein Cover nach Möglichkeit attraktiv sein. Es ist natürlich sehr, sehr wichtig. Mit allen Dingen, die man verkaufen möchte, spielt das äußere Erscheinungsbild eine wichtige Rolle. Bei diesem Cover war es tatsächlich so, dass ich mehr Mitspracherecht hatte und noch ein paar Kleinigkeiten geändert habe, aber das Grundkonzept war schon sehr gut und so wie ich es mir vorgestellt habe. 
Ich weiß natürlich nicht ganz genau, wie lange die Entwicklung gedauert hat, weil ich nicht daneben saß, aber ich meine, dass es vom ersten Briefing mit der Grafikerin bis zum fertigen Entwurf circa 2-3 Wochen waren. Die Grafiker arbeiten dann ja nur an dem Cover und da dauert es manchmal wirklich nur ein paar Tage, bis man die ersten Entwürfe sehen kann. Es kommt auch schon mal vor, dass es mehr als nur einen Entwurf gibt. Bei einigen Covern hatte ich bis zu 6 Cover zur Auswahl. Bei diesem hier, war es tatsächlich so, dass es nur den einen gab.
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Das waren also vier der gestellten Fragen. Ich denke Bea wird euch noch ein paar andere präsentieren, wenn sie ihren Bericht schreibt, also schaut regelmäßig mal auf ihren Blog. Zum Schluss gab es noch eine kleine Signier – und Fotostunde mit dem Autor. Natürlich haben wir auch ein neues Bild gemacht. Diesmal waren wir so schlau und haben uns auf die Aulabühne gesetzt, damit wir neben dem großen Mann nicht wieder so klein aussehen. Und ich denke, das ist uns gelungen. 

Alles in allem war es eine sehr schöne, gemütliche Lesung in kleinem Rahmen und ich werde bei der nächsten definitiv wieder dabei sein. Kai Meyer live lesen zu hören kann ich euch allen nur empfehlen. Seine Lesetour geht ja noch etwas weiter und im nächsten Jahr folgen weitere Termine, also lasst es euch nicht entgehen. Und sein Buch hat von mir ja auch 5 Federn bekommen, was für euch heißt, dass ihr es lesen solltet. Es lohnt sich. Im Dezember gibt es übrigens eine Ankündigung vom Verlag zum neuen Projekt. Mehr durfte leider nicht verraten werden, aber es dauert nicht mehr ganz so lange, bis wir da etwas hören werden. Ich bin gespannt ob es nun der zweite Teil von “Die Seiten der Welt” ist oder was ganz anders.
Wie auf Facebook auch schon erwähnt, habe ich ein Geschenk für euch dabei, aber das gibt es erst etwas später zu gewinnen. Ich hoffe ihr seid gespannt, was es ist 😉