Hallo ihr Lieben,

dieses Jahr gibt es bei mir ein paar Stories zu lesen. Den Anfang macht eine Kurzgeschichte über eine 30 jährige, deren Leben alles andere als der Norm entspricht. Erinnert euch an jemanden? Dann ist dieser Anfang und die dazugehörigen 14 Seiten an Story vielleicht genau das richtige für euch.

Marktwert – Aus dem ersten Crowdfunding Verlag “Kladde”

In zwei Stunden werde ich dreißig. Ich sitze am Fenster und atme den
Rauch einer Ausnahmezigarette in die Nacht. Die Uhr an der Haltestelle
gegenüber steht auf kurz nach zehn. Es ist noch ungewöhnlich warm draußen für eine Mainacht. Durch das ofene Fenster strömen Gerüche nach
Gyros, Knoblauch und frischgebackenem Fladenbrot herein, und aus einer
Dönerbude dringen Gesprächsfetzen und Lachen.

In der Wohnung ist es still. Andrea ist unterwegs. Sie ist meine beste
Freundin und hat morgen auch Geburtstag. Wir kennen uns praktisch aus
dem Kreißsaal: Unsere Mütter haben sich ein Zimmer geteilt und nahezu
synchron entbunden. Als kleine Mädchen haben wir unsere Geburtstagsgeschenke getauscht, bis keine mehr wusste, was sie eigentlich bekommen hatte. So bin ich erst an eine Barbie und später an einen Gameboy gekommen, während Andrea mit meinen Kuscheltieren und selbstgemachten
Gummifitschen abzog.

Als Teenager haben wir unsere Geburtstage immer zusammen gefeiert,
im Partykeller von Andreas Eltern. Unseren sechzehnten Geburtstag haben
wir mit einer Flasche 43er und Milch begossen, bis am Ende nicht mehr
klar war, wer wen zuerst vollgekotzt hatte. Heute lachen wir über diese Geschichte; damals hatten wir den ersten Kater unseres Lebens und jede Menge Ärger mit unseren Eltern. Unseren achtzehnten Geburtstag verbrachten
wir zu zweit bei einem BBC-Praktikum in London. Wir schickten unseren Eltern Fotos von Fish and Chips und vom  Buckingham Palace – dass wir nächtelang mit random guys durch die Pubs, durch die Stadt und durch die
Betten zogen, haben wir lieber verschwiegen. Pillen, Gras, Alkohol – nie wieder in meinem Leben war so frei.
Ein paar Jahre danach ist die Geburtstagstradition irgendwie eingeschlafen. Mit neunzehn war ich schwanger, damit war der Partyzug für mich erstmal abgefahren. Auf meiner Hochzeit habe ich schon nichts mehr getrunken und meine geliebten Kippen nicht mal mehr angerührt. Danach kam unser kleiner Sonnenschein zur Welt, Björn und ich sind raus ins Grüne gezogen, und ich sah Andrea nur noch selten. Sie schrieb mir Postkarten von ihren Reisen. Sie studierte und war viel unterwegs, bis sie schließlich nach Berlin zog. Etliche Jahre lang beschränkte sich unser Kontakt auf
Mails und gelegentliche Anrufe, bei denen sie die meiste Zeit redete, lachte und erzählte. Ich hatte nie viel Neues zu berichten.

Und wo geht es weiter?

Weiterlesen könnt ihr ganz einfach, indem ihr euch die PDF nun runterladet.

MARKTWERT FERTIG

Ich muss zu geben. Diese Geschichte entspricht sehr mir. Sehr dem Ich, dass ich mittlerweile mit 33 adoptiert habe.
Zum Kladde Buchverlag kann ich euch auch noch was sagen. Denn den kennt ihr sicher nicht oder? Es ist der erste Verlag, der komplett durch Crowdfunding gemacht wird. Was mit Sicherheit die Cover erklärt, die nicht immer dem abnormen Standart mancher Verlge entspricht, aber die Stories dahinter sind einfach toll. Also gebt ihm eine Chance.