Hallo ihr Lieben,

ein paar von euch werden des vielleicht über Facebook mit bekommen haben. Ich durfte letzte Woche zu einer Lesung von Ursula Poznanski in Köln. Das Kölner Literaturhaus hatte dazu geladen und bei einer Autorin, die Thriller derart gemeistert hat, sagt auch ein kleiner Blogger wie ich nicht Nein. Natürlich habe ich auch gleich die Chance auf ein Interview mit dieser sympathischen Autorin ausgenutzt und ebenfalls auf Facebook um eure Fragen gebeten. Ein paar haben mich tatsächlich erreicht und ich hoffe, somit ist das Interview für euch noch etwas interessanter.
Das Interview ist schriftlich dann doch recht lang. Also teile ich es euch in zwei Teile auf. Zu erst geht es natürlich um den neuen Roman “Layers”, den ich euch bereits rezensiert hatte und ihr Buch “Erebos”, dass bereits 2011 erschienen ist. 



In Layers geht es um einen obdachlosen Jugendlichen, der eine Art neues zu Hause findet. Obdachlose Jugendliche sind heutzutage sicher keine Seltenheit mehr, nur schaut man da nicht genau hin. Wieso musste Dorian denn 17 und obdachlos sein?

Das liegt daran, dass es extrem praktisch ist. Man kann sich obdachlosen Jugendlichen leichter “entledigen”, weil eben keiner nach ihnen sucht. Es hat sehr gut zur Storyline gepasst.

Die Organisation von Bornheim, könnte es theoretisch im realen Leben auch geben. Wie haben Sie für diesen Aspekt des Buchs recherchiert?

Die Villa ist reine Fantasie. Ich habe recherchiert, was die Brillen angeht. Die Technologie der augmented reality. Ich habe mich mit einem Technik Professor der Universität Wien unterhalten, der hat mir da so einiges erzählt und forscht gerade in diesem Bereich. Er hat mir ein paar Sachen beschrieben, die jetzt schon gehen. Die haben ich mir dann halt weiter gedacht.
Es geht schon eine Menge. Personenerkennung geht, theoretisch, wenn man eine Fotodatenbank hat, die groß genug ist. Wenn sich, sagen wir mal, Google mit Facebook zusammen tut und Zugriff auf alle Fotos jedes Users bekommt, könnte man dann auf der Brille den Namen der Person einblenden.
Das könnte man aber noch sehr leicht austricksen, wenn man jetzt ein Mann ist und sich einen Bart wachsen lässt zum Beispiel oder sich einen Schal umbindet.



Also, so ganz extrem wie im Buch geht es dann doch noch nicht. Das hat Dorian ja sehr schlau gelöst teilweise. Wie sieht es mit der Verbindung der Datenbrillen aus? Das ist ja sehr unpraktisch für Dorian. Das widerrum geht dann auch vermummt oder?

Ja, eigentlich ist das unpraktisch und das geht auch vermummt, denn die Datenbrille sendet dann ja etwas. Dadurch das die Brille zugeordnet ist, weiß der andere Träger dann auch, um wen es sich handelt.

Es gab so ein paar Szenen im Buch, die mich dann doch ein wenig erschreckt haben. Die an der Brücke zum Beispiel. Ich will ja nicht spoilern, aber das fand ich schon sehr makaber.

Ich weiß, welche Szene gemeint ist und die sollte natürlich genau diesen Effekt haben für Dorian.



Nicht nur für Dorian….
Gehen wir mal über zu Erebos. Es geht um Onlinerollenspiele. Dafür muss man sicher schon etwas recherchieren, denn es gibt viele verschiedene Onlinespiele. Welches davon hat sie am Meisten inspiriert?

Ehrlich gesagt habe ich mir keins wirklich angeguckt. Ich war also nicht bei World of Warcraft oder so, auch wenn ich kurz überlegt habe nun 2 Wochen lang zu spielen, aber dann dachte ich, dann schreibe ich auch World of Warcraft. Ich wollte etwas eigenes. Es ähnelt dem Spiel dann trotzdem, hat man mir gesagt. Da kann ich nichts machen, aber es ist nicht so, weil ich es gespielt habe. Ich habe ein bisschen am PC gespielt, aber Jahre vor Erebos. Diabolo hauptsächlich und da ist glaub ich vieles reingeflossen. Ich denke da ist einiges von reingeflossen, vorallem wieso man sich in diese Welt ziehen lässt, wie funktionieren die Belohnungsmechanismen, warum hört man nicht mehr auf? Und das dann natürlich so übersteigert, dass es halt die Leute alle irgendwie reinzieht. Das war so das einzige was ich zum Spiel recherchiert habe und das auch schon vor ab. Also ich habe von mir gewusst, warum ich das gut gefunden hab, wobei ich jetzt nicht so drin war, wie manch anderer.  

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So, ich denke damit haben wir die Aspekte des neuen Romans und auch eine offene Frage über den ersten Thriller von Ursula Poznanski geklärt und können uns somit morgen ihrer Autorenvergangenheit und ihrer Vorhergehensweise in Sachen Schreiben widmen.

Kennt ihr schon Bücher von Ursula Poznanski? Wenn ja, welche und wie fandet ihr sie?