Hallo ihr Lieben,

Zeit für ein neues Coming-Of Age Buch. Allerdings ist dieses hier etwas anders. Vor allem weil es in den 80er Jahren spielt. Ich hoffe ihr habt Lust auf eine Zeitreise. Und hoffentlich habt ihr auch Lust, Markus Berges kennenzulernen.

Irre Wolken – Markus Berges


Ein schüchterner Neunzehnjähriger, Dienst in der Psychiatrie; überraschend langweilige Psychosen, echte Risiken und Elektroschocks. Und dann kommt Anne Schmidt auf die Station. Die Patientin ist gefährlich wie ein Sturm, aber sie zieht den jungen Pfleger in ihren Bann. Es sind die Tage der Tschernobyl-Katastrophe im April 1986, da läuft Anne bei einem Spaziergang davon. Als der Junge sie einfängt, fleht sie ihn an, sie laufen zu lassen, beschwört in seinen Armen ihre Genesung. Gegen alle Regeln lässt er sie gehen, um sie gleich am Abend wiederzusehen. Der kurze Frühling ihrer verbotenen Liebe beginnt.

Markus Berges erzählt von der Freiheit und ihren Exzessen, vom Jungsein als dem Ort des ersten, größten Glücks – und dessen Preis.

Markus Berges wird öfter mal als grandioser Lyriker bezeichnet und das merkt man seinem Schreibstil an. Ob mir das nun so gefällt, kann ich gar nicht sagen. Irre Wolken jedenfalls ist ein gutes Buch mit interessanten Charakteren, einem interessanten Setting und natürlich dem 80er Jahre Feeling. Man merkt dem Buch an, dass es in einer simpleren Zeit spielt. Keine Handys, kein Social Media und einfach nur die Zeit zum Erwachsen werden.

Psychische Probleme und andere Dinge

Mit 18 in der Psychatrie anfangen ist sicherlich nicht leicht. Ich kann euch nicht mal erklären, wie man auf diese Idee kommt, aber das wird der Autor auf seiner Lesung im September vielleicht selber erklären. Denn sein Berufsleben fing genau dort an. Die Bewohner dieser Einrichtung sind neben dem Protagonisten die wichtigsten Menschen in diesem Buch. Auch wenn man zwischendurch mal was von Freunden oder Familie des Protagonisten liest, baut sich das ganze Bild dieser Coming-of age Story in diesen Wänden auf und prägen nicht nur den Protagonisten. Auch mich haben die Schicksale, die manchmal mehr oder weniger genau erklärt werden, mitgenommen. Besonders Anne. Aber Anne ist sowieso jemand besonders in diesem Buch. Dazu kommt die Atomkrise in Tschernobyl. Also wirklich richtiger Throwback zu einer ganz anderen Zeit. 

Alles in allem war ich zufrieden mit dem Buch. Manche Sätze musste ich durchaus zweimal lesen, da Berges eine außergewöhnliche Art hat sich auszudrücken. Da stolpert der normale Leser sicher drüber. Aber die Geschichte ist wirklich toll und es lohnt sich. Genau deswegen freue ich mich auch auf die Lesung. Ich bin gespannt, wie es wirkt, wenn der Autor selber vorliest. 

Weitere Empfehlungen findet ihr übrigens überall auf dem Blog wie ihr wisst.