Wenn uns etwas derart berührt, dass es sich in unser Unterbewusstsein schlecht, sich seinen Weg in unsere Welt sucht und uns zu etwas inspiriert nennt man das bekanntlich “Der Kuss der Muse”. So ergeht es vielen Autoren, Künstlern und kreativen Menschen. Besonders gut kann euch das Johanna Wasser erklären, die sich Ende letzten Jahres in mein Herz geschlichen hat. Warum sie sich dort einen Platz verdient hat, werde ich nächste Woche offenbaren. Nun aber möchte ich euch zuerst in die sehr talentierten Hände von Johanna übergeben und schicke euch auf eine kleine Reise in ihr Unterbewusstsein und die Welt eines wunderbaren Buchs, dass ich auch des öfteren gelesen habe.

Du siehst nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar …“ 
( Aus Le Petit Prince, Antoine de Saint-Exupéry )


Als ich noch ein kleines Mädchen war, liebte ich dieses eine besondere Buch. Ich liebte Märchen. Ja. Die aus 1001 Nacht, die von den Gebrüdern Grimm und auch das von dem seltsamen Franzosen, dessen Namen ich lange nicht aussprechen konnte.
Ich las es mit sechs, gerade als ich das Lesen für mich entdeckt hatte. Ich las es mit zehn, als das Lesen zu einem meiner Lebensinhalte geworden war. Und ich las es in der Pubertät, während mein Leben eine ganz neue Richtung eingeschlagen hatte. Dieses Buch hatte mich durch mein Leben begleitet und letztlich seinen bisherigen Höhenpunkt darin gefunden, dass es sich heimlich in meine Sechste Farbe des Glücks eingeschlichen hatte.
„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar …“ So ist das wohl, wenn das Herz etwas erkennt, bevor wir es selbst sehen können, bevor unser Verstand es erfassen kann. Isabell Vallant ist einen Weg gegangen, den ich zum Glück nicht gehen musste. In meinen Gedanken, in meinen Träumen, in meinen schwachen Momenten bin ich dennoch wie sie. Eine Seele, die es immerzu nach einem Kuss der Muse dürstet.
Eine Leserin sagte mir, dass sie sich an den kleinen Prinzen erinnert fühlte, während sie Bella, so nenne ich sowohl die Protagonistin, als auch das Buch „Die sechste Farbe des Glücks“ mittlerweile, begleitet hatte, und ich begann zu weinen, weil ich es nie so beabsichtigt hatte und doch …

Inspiration ist von ihrer Natur her etwas Flüchtiges. Sie ist wie der Kuss der Muse, ein Windhauch, ein schöner Gedanke, der alles in uns zu verändern vermag. Sie ist ein Geschenk.
Und es liegt in meiner Hand, dieses Geschenk auch anzunehmen, in meiner Verantwortung, daraus etwas zu machen.
Mein Leben, meine Verantwortung. Meine Verpflichtung, nicht nur darüber zu sprechen, sondern auch wahrhaftig zu leben!