[Anzeige * Rezensionsexemplare zu sehen]. “Ich bin Ärztin.” – Ein Satz, den ich selbst noch nicht glauben kann. Es fühlt sich nicht so an. Ich fühle mich nicht anders.

Medizin studieren, wieso macht man das? Medizin gehört zu den angesehensten Studienfächern ganz Deutschlands. Viele junge Menschen haben den Wunsch sich diesem Studiengang zu widmen. Aufgrund der harten Auswahlkriterien haben aber nicht alle die Möglichkeit.

Ein Medizinstudium dauert in Regelzeit zwölfeinhalb Semester – das sind sechs Jahre und drei Monate. Danach bin ich Ärztin und diese Verantwortung machte mir anfangs Angst. Seit dem ordne ich Medikamente an und meine Unterschrift hat plötzlich ganz andere Auswirkung. Ich übernehme die Verantwortung für die Patienten, die sich mir anvertrauen. Das ist ein hohes Gut, vor dem ich großen Respekt habe.

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Ich bin Ärztin – Was ich über mich selbst lernte

Medizin studieren, wieso macht man das? Glaub mir, dass habe ich mich an so manchen Tagen auch gefragt. Tage, an denen ich heulend in der Ecke saß und dachte, dass ich einfach alles hinschmeiße. Jedes Anatomie Testat war für viele von uns Studenten eine Schikane. Man gibt uns einen Stapel Bücher in die Hand und stellt uns vor eine Leiche, an der wir lernen sollen. Hier ist kein Platz für Mitgefühl. Vor einigen Monaten wurde ich wieder im Klinikalltag daran erinnert: Es war der Abschnitt Chirurgie in meinen Praktischen Jahr. Selbstzweifel, seelische Verletzungen und der Wunsch eine gute Ärztin zu werden, waren in mir.

Ehrlich gesagt habe ich meine Schwerbehinderung in diesem Studium erst richtig kennengelernt. Ich merkte, was ich alles nicht sofort kann. Das ich länger brauche um Neues zu lernen, länger als meine gesunden Kommilitonen. Unglaubliche Selbstzweifel begleiteten mich. Die Ärzte im Stationsalltag, die keine Rücksicht und kein Verständnis dafür aufbringen konnten, weil sie froh waren ihr eigenes Pensum zu schaffen. Ich dachte immer ich sei wie Wonderwomen und könnte all das mal ebenso, wie meine gesunden Kommilitonen. Zu dem hatte ich gehofft, dass die Ärzte das ja schließlich auch verstehen würden, dass ich diese Einschränkungen habe. Ich meine schließlich sind es Ärzte! Aber genauso irrte ich mich in diesen Annahmen. So biss ich mich durch.

Die Erwartungen an mich selbst

In meiner aller ersten Vorlesung im Jahre 2014 sagte man mir, dass ich jetzt zur Elite gehöre. Verständlich, dass ich diese Erwartungen hatte und meine Schwerbehinderung einfach ausblendete.

“Um, dass sich ihre Patienten Ihnen anvertrauen”, sagte unsere Studienpsychologin im Anschluss. Erfahre mehr im nächsten Teil.

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