Guten Morgen ihr Lieben,

ich glaube, die letzten beiden Wochen sind einfach nicht so meine. Ich habe viel zu meckern, obwohl ich euch eigentlich lieber erzählen würde, wie gut es Eva derzeit geht. Es geht ihr nämlich wirklich sehr gut. Ihre Werte steigen und sind stabil und das trotz Chemo. Wir können also ein wenig aufatmen und mehr unternehmen. 
Aber darum wird es heute nicht gehen. Heute geht es um die Götter in Weiß, die immer denken, sie wüssten alles besser. Obwohl sie im Grunde rein gar nichts wissen. 

Götter in Weiß – Man sollte auf die Worte achten, die man sagt

Montage sind ja so oder so immer eine Sache für sich. Das Wochenende ist vorbei, dabei hat es nicht mal wirklich angefangen und der Alltag geht wieder los. Für uns heißt ein Montag immer um 6 Uhr aufstehen, um 7 Uhr zur Klinik und meistens sitzen wir dort mindestens 3 Stunden fest. 
Man würde meinen, dass das auf der Onkologie anders ist, weil die Kinder alle ein schwaches Immunsystem haben, aber nein. Auch dort ist alles komplett unorganisiert. 

Die letzten zwei Montage machten da keinen Unterschied für uns. Lange Wartezeiten, die an den eh schon angespannten Nerven zerren und dazu kam ein Arzt, der Aussagen getroffen hat, die so einfach nicht okay sind. 

“Wieso planen Sie eigentlich für die Zukunft? Das müssen Sie gar nicht.”

Bitte? Wieso MUSS ich das nicht? Darf ich das denn nicht? Laut unserem Arzt ist es jedenfalls nicht gut, wenn wir für die Zukunft planen. Diese Aussage traf er vor zwei Wochen. Gott sei Dank war Eva zu dem Zeitpunkt nicht mehr mit im Zimmer, ansonsten wäre ich wohl dezent sauer geworden. Stattdessen habe ich ihn einfach nur fragend und unter Schock angesehen, denn.. So eine Aussage sollte man als Arzt NIE treffen. Schon gar nicht, wenn das Kind einen Gehirntumor hat, die Ärzte keine Medikamente für diesen Tumor haben und wir diesen ganzen Mist mit soviel Hoffnung und Kraft durchstehen müssen. 

Noch mehr solcher Aussagen, die niemals über die Lippen eines Arztes kommen sollten

Ich war also schon geschockt und sauer auf diesen besagten Arzt. Eigentlich mag ich ihn. Er ist gut, was die Behandlung von Eva angeht. Aber das er mir verbietet irgendwelche Hoffnungen zu haben, finde ich nun sehr, sehr unfair. Und es macht mir wahnsinnige Angst, denn eigentlich sah ja alles gut aus auf dem letzten MRT. Also verstehe ich diese Aussagen gar nicht wirklich. Denn das neue MRT steht ja erst noch an.

“Geld für Ihr Kind ausgeben wäre sinnlos. Sparen Sie sich das lieber.”

Und schon wieder so eine Aussage, die mich mehr oder weniger ohne Worte und mit offenem Mund hat im Arztzimmer sitzen lassen. Wie war das mit Lebensqualität? Wenn sie die Streifen an ihren Beinen nerven, weil sie so viel Gewicht durch das Cortison zugenommen hat, kann ich doch wohl bitte eine Creme dafür kaufen? Damit SIE sich besser fühlt? Oder sehe ich da etwas total falsch und unsere Zeit ist im Februar abgelaufen, wie von den “Göttern in Weiß” vorhergesagt? 

Nein, unsere Zeit läuft  nicht ab! Verdammt noch mal, wir kämpfen alle und Eva mehr als mein Mann und ich zusammen. Sie ist GLÜCKLICH! Sie hat Spaß! Wir unternehmen viel. Sind mehr Familie als wir jemals vorher waren. Wir schaffen das! Egal was die Ärzte denken. Wie kann ein Arzt sowas überhaupt sagen? 

Ich verstehe es einfach nicht und es macht mich unglaublich wütend. 
Wie gesagt, wir kämpfen weiter. Es gibt genug Menschen, die mit Gehirntumoren überleben. Unsere Zukunftspläne stehen fest! Wir werden daran hart arbeiten und alles versuchen, was wir können.