Hallo ihr Lieben,

wir sind nun seit fast einer Woche in der Klinik und haben uns allmählich “eingelebt” und uns an den seltsamen Tagesrhythmus gewöhnt. Naja, was heißt Tagesrhythmus. Wir stehen so gegen 6 oder 7 auf. Frühstück gibt es um 8:30. Mittag um 12:30 und Abendbrot um 18:30. Soviel wissen wir. Alles andere? Erfahren wir mehr oder weniger spontan! Und das zerrt an den Nerven sage ich euch.

Die vielen, vielen Tests

Das letzte Wochenende durften wir noch in Ruhe, in einem tollen Einzelzimmer verbringen. Besuch durften wir haben und gemeinsam Zeit verbringen. Montag stand die erste OP an. Da wurde ein sogenannter “Shunt” gelegt. Wikipedia hilft mir nun mal damit, euch zu erklären, was genau es ist.

Als Shunt (englisch: Verschiebung, Nebenschluss, Weiche; Aussprache: [ʃʌnt]) wird in der Medizin eine Kurzschlussverbindung mit Flüssigkeitsübertritt zwischen normalerweise getrennten Gefäßen oder Hohlräumen bezeichnet. Diese kann natürlich vorkommen (z. B. im Rahmen von Fehlbildungen wie arteriovenösen Malformationen) oder auch im Rahmen einer medizinischen Maßnahme künstlich angelegt werden.

Sie hat also einen Schlauch bekommen. Vom Gehirn in die Magengegend. Das beinhaltete eine Vollnarkose, das abrasieren der vorderen Haare (ja, Herzschmerz bei der jungen Dame, weil die schönen Haare nun ratze fatz ab sind), drei Einstichen auf dem Kopf und einem in der Mitte des Bauchs. Diesen Shunt kann man auch spüren, wenn man die Stellen berührt. Dazu gibt es einen Magnetverschluss hinter dem rechten Ohr, der dafür sorgt, das nicht zuviel Hirnflüssigkeit abgeschleust wird. Wir wollen ja nur den Druck auf das Gehirn verkleinern und es nicht austrocknen ne?

Das hat dazu geführt, dass Kind erstmal zwei Tage lang nur schlafen wollte und natürlich Schmerzen hatte. Dem Krankenhaus und dem Tumor ist das allerdings herzlich egal. Nicht nur, dass die Operation 4 Stunden länger gedauert hat, als angekündigt (Sorge hoch 1000 wohl gemerkt) und uns keiner informiert hat wieso, nein. Das reicht nicht. Direkt am Dienstag standen weitere Tests an. Gleich drei Stück. Ohne das vorher großartig etwas gesagt wurde. 

Alles wird gerade überprüft. Augen, Gehör, Ultraschalls werden gemacht. Alles notwendige Untersuchungen, damit wir, wenn wir wissen, wie wir weiter vorgehen können, direkt los legen können. Das verstehe ich auch absolut. Aber sorry, Krankenhaus? Warum weißt du das nicht schon am Abend vorher? Und wieso änderst du dauernd die Terminzeiten? Vorallem Dienstag und Mittwoch haben sich Gespräche und Termine von einer Stunde auf die nächste verändert und verschoben. Dabei wird in der Regel vorher ein Termin vereinbart.

Zustätzlicher Stress und was man dagegen machen kann!

All das ist nicht nur stressig für die Erwachsenen, sondern vorallem fürs Kind. Wir haben in den sechs Tagen hier im Krankenhaus schon einige Rituale und unsere eigenen Inside Jokes entwickelt. So fährt Kind zum Beispiel immer Achterbahn, wenn ein Transport uns von Gebäude zu Gebäude fährt. Unsere morgendlichen Sanitäter machen das auch sehr gerne mit. War sogar deren Idee! Und jedes Mal, wenn das Transportbett so hoch geschoben wird, wie es nur geht, scherzten wir, dass Kind nun mit 7 Jahren schon größer als die Mama ist. Was übrigens auch der Fall ist! Mama ist halt klein. Kind lacht und strahlt dann und hat einfach nur Spaß. 

Spaß muss sein! Wirklich. Ohne Spaß kommen die ganzen blöden Gedanken gegen die man jede Nacht so oder so ankämpfen muss. Dafür brauche ich noch einen besseren Weg, aber es geht aufwärts. Ihr erfahrt die Geschichte hier ja eher so rückwirkend und seid daher ein paar Tage hinterher. Kind geht es gut! Wirklich. Sie ist glücklich und einfach nur mega stark. Wir packen das! Egal was kommt (und diese Einstellung habe ich mir auch erst gestern angeeignet!)